IWC Cal.8541B - alles original, und doch nicht
Verfasst: 07 Jun 2021, 16:59
Am Anfang meiner Uhrensucht wollte ich unbedingt eine Uhr mit dem Kaliber IWC 8541B besitzen, ist doch dies eines der besten, je in der Schweiz gebauten Automatikkaliber.
So wurde ich Anfang 2003 bei einem Auktionshaus fündig, der Preis hielt sich im Rahmen und der Zustand erschien doch recht gut zu sein.
Ich entschied mich dann, dieser Uhr eine Originalrevision in Schaffhausen zu gönnen und gab sie im Rahmen eines Tagesausfluges an den Rheinfall bei der IWC direkt ab. Zu der Zeit durfte man noch in das alte Hauptgebäude, wurde freundlich von einem Uhrmacher empfangen und ein wenig Zeit um über den Kandidaten zu sprechen und etwas Fachsimpelei war auch noch möglich.
Als ich 14 Tage später den Kostenvoranschlag erhielt, musste ich nicht mit Herzrasen ins Krankenhaus
Zudem erfuhr ich, daß das Werk und Gehäuse zwar original seien, aber nicht zusammengehören. Dies hatte ich schon Zuhause festgestellt. Das Werk stammt aus ca. Mitte der 1970iger Jahre, das Gehäuse aus einem früheren Zeitpunkt, allerdings auch für ein Automatikkaliber. Auch wurde eine Datumscheibe für ein blaues Zifferblatt verwendet.
Wie das so mit Uhrensammlern ist, verschwand diese Uhr nach einiger Zeit sauber und trocken in einer Schachtel.
Zwischenzeitlich vergingen die Jahre und ich tauchte viel tiefer in die Materie Uhrmacherei ein, sowohl intensiv autodidaktisch und durch zahlreiche Seminare. Mittlerweile habe ich eine kleine Werkstatt und revidiere und repariere die meisten meiner Stücke selbst.
So entschied ich mich, auch diese Uhr nach langem Dornröschenschlaf wieder zum Leben zu erwecken (zwischenzeitlich musste ich die Arbeit unterbrechen und eine andere Kamera benutzen sowie eine andere Unterlage).
Kaum Abnutzung, da kaum getragen.
Ich stellte aber leider fest, daß der untere Lagerstein des Rotors an einer Stelle leicht abgebrochen war. Dies hatte man wohl in Schaffhausen übersehen, da ich im Werk keine Reste vorfand. Es beeinträchtigt aber nicht die Funktion.
Zifferblatt und Datumscheibe abgenommen.
Das Datumschaltrad mit seinem Finger ist vertikal federnd gelagert. Beim Schnellschalten zwischen ca. 23:45 und 0 Uhr kann der Finger unter der in rückwärtiger Richtung arretierten Datumscheibe entgegengesetzt "wegtauchen" und man kann dann die Datumscheibe eine Position weiterschalten.
Hier das Gesamtbild.
Hier sieht man die Messingfeder für das Datumschaltrad. Das Zeigerstellrad besitzt ein Zwischnerad, dadurch ist das Zeigerstellen in logischer Richtung möglich: man dreht die Krone vorwärts und die Zeiger drehen sich auch vorwärts, im Uhrzeigersinn.
Die Räderwerksbrücke mit der Friktionsfeder für die indirekte Zentralsekunde.
Beim Aufsetzen dieser Brücke muss das Kleinbodenrad zuerst in diese eingefädelt werden, um dann die Brücke mit dem Rad auf die Hauptplatine zu montieren und natürlich die anderen Räder auch in die Lagersteine korrekt einzusetzen.
Das Räderwerk und der Sekundenstopphebel.
Beim Eindrücken der Stellwelle drückt deren Spitze einen kleinen Keil zur Seite und drückt damit den Stopphebel zur Seite, von der Unruh weg.
Alles sitzt richtig und die Friktionsfeder drückt seitlich gegen das Zentralsekundentrieb. Durch die kleine Schraube kann man den Andruck genau einstellen.
Sitzt sie zu fest, gehen die Amplituden in den Keller, sitzt sie zu locker, "zockelt" der Sekundenzeiger.
Dann kommt die kleine Abdeckplatte drauf, welche ich vorher epilamisiert habe, damit das Möbius 9010 für die Zentralsekunde nicht über dieses Plättchen zerläuft. Die beiden Schräubchen sind mit so die kleinsten, welche ich je gesehen habe.
Alles wieder zusammen, frisch gereinigt, frisch geölt und gefettet und fit für die nächsten Jahre.
So wurde ich Anfang 2003 bei einem Auktionshaus fündig, der Preis hielt sich im Rahmen und der Zustand erschien doch recht gut zu sein.
Ich entschied mich dann, dieser Uhr eine Originalrevision in Schaffhausen zu gönnen und gab sie im Rahmen eines Tagesausfluges an den Rheinfall bei der IWC direkt ab. Zu der Zeit durfte man noch in das alte Hauptgebäude, wurde freundlich von einem Uhrmacher empfangen und ein wenig Zeit um über den Kandidaten zu sprechen und etwas Fachsimpelei war auch noch möglich.
Als ich 14 Tage später den Kostenvoranschlag erhielt, musste ich nicht mit Herzrasen ins Krankenhaus
Zudem erfuhr ich, daß das Werk und Gehäuse zwar original seien, aber nicht zusammengehören. Dies hatte ich schon Zuhause festgestellt. Das Werk stammt aus ca. Mitte der 1970iger Jahre, das Gehäuse aus einem früheren Zeitpunkt, allerdings auch für ein Automatikkaliber. Auch wurde eine Datumscheibe für ein blaues Zifferblatt verwendet.
Wie das so mit Uhrensammlern ist, verschwand diese Uhr nach einiger Zeit sauber und trocken in einer Schachtel.
Zwischenzeitlich vergingen die Jahre und ich tauchte viel tiefer in die Materie Uhrmacherei ein, sowohl intensiv autodidaktisch und durch zahlreiche Seminare. Mittlerweile habe ich eine kleine Werkstatt und revidiere und repariere die meisten meiner Stücke selbst.
So entschied ich mich, auch diese Uhr nach langem Dornröschenschlaf wieder zum Leben zu erwecken (zwischenzeitlich musste ich die Arbeit unterbrechen und eine andere Kamera benutzen sowie eine andere Unterlage).
Kaum Abnutzung, da kaum getragen.
Ich stellte aber leider fest, daß der untere Lagerstein des Rotors an einer Stelle leicht abgebrochen war. Dies hatte man wohl in Schaffhausen übersehen, da ich im Werk keine Reste vorfand. Es beeinträchtigt aber nicht die Funktion.
Zifferblatt und Datumscheibe abgenommen.
Das Datumschaltrad mit seinem Finger ist vertikal federnd gelagert. Beim Schnellschalten zwischen ca. 23:45 und 0 Uhr kann der Finger unter der in rückwärtiger Richtung arretierten Datumscheibe entgegengesetzt "wegtauchen" und man kann dann die Datumscheibe eine Position weiterschalten.
Hier das Gesamtbild.
Hier sieht man die Messingfeder für das Datumschaltrad. Das Zeigerstellrad besitzt ein Zwischnerad, dadurch ist das Zeigerstellen in logischer Richtung möglich: man dreht die Krone vorwärts und die Zeiger drehen sich auch vorwärts, im Uhrzeigersinn.
Die Räderwerksbrücke mit der Friktionsfeder für die indirekte Zentralsekunde.
Beim Aufsetzen dieser Brücke muss das Kleinbodenrad zuerst in diese eingefädelt werden, um dann die Brücke mit dem Rad auf die Hauptplatine zu montieren und natürlich die anderen Räder auch in die Lagersteine korrekt einzusetzen.
Das Räderwerk und der Sekundenstopphebel.
Beim Eindrücken der Stellwelle drückt deren Spitze einen kleinen Keil zur Seite und drückt damit den Stopphebel zur Seite, von der Unruh weg.
Alles sitzt richtig und die Friktionsfeder drückt seitlich gegen das Zentralsekundentrieb. Durch die kleine Schraube kann man den Andruck genau einstellen.
Sitzt sie zu fest, gehen die Amplituden in den Keller, sitzt sie zu locker, "zockelt" der Sekundenzeiger.
Dann kommt die kleine Abdeckplatte drauf, welche ich vorher epilamisiert habe, damit das Möbius 9010 für die Zentralsekunde nicht über dieses Plättchen zerläuft. Die beiden Schräubchen sind mit so die kleinsten, welche ich je gesehen habe.
Alles wieder zusammen, frisch gereinigt, frisch geölt und gefettet und fit für die nächsten Jahre.