Neue Uhr: IWC Pilot Mark XX

[C.95]

and reduces the number of jewels necessary from 25 to 21.

Aber hallo, Downsizing ist das neue Upgrading.

Na, eventuell gibt es 2024 ja mal eine rein messinggelagerte Version, sagen wir beinahe,
denn der Unruh gönnen wir doch noch zwei Hartmetallplättchen als "Decksteine".



PS: Der Schreiberling hat imho selbst keinerlei Ahnung, was genau er mit "necessary" meint.
Aber es klingt natürlich gut und füllt eine Zeile im Artikel. Chapeau.

Nun ja, das IWC Cal. 89 der Mark XI ist mit 17 Steinen bestückt, die Mark Modelle mit ETA Werken haben 21 Steine.

Das funktioniert nun schon seit mehreren Dekaden ohne Probleme.

Natürlich würde mir eine Neuauflage des Cal. 89 wesentlich besser gefallen als sogenannte Manufaktur-Werke.

Diese Zeitreise durch die Mark Modelle zeigt auch anschaulich das IWC Design Paradoxon:

Einige Design-Veränderungen sind durchaus gelungen, werden dann mit neuen Modellen leider wieder einkassiert, wie z.B. das wiederholt deplatzierte Datums-Fenster. Gleiche Fehler werden nicht dauerhaft beseitigt, sie wiederholen sich.

Und das leider nicht nur bei den Fliegeruhren.

[unnnamed]

Ich kritisiere nicht das Optische, keinesfalls. Das Uhrmacherische hingegen, das lässt
den interessierten und eventuell bewanderten Kunden bei etlichen Firmen heute aber
im besten Fall mit einem Stirnrunzeln zurück.
Dazu passte diese Aussage, welche ich erst heute morgen richtig zur Kenntnis nahm, in der
der Verfasser dieses Uhrenblogs die Verwendung von weniger Funktionssteinen in dem
einen, gegenüber dem anderen Uhrwerk als offensichtlich bemerkenswerte Tatsache darstellt.

Dabei lässt er aber eigentlich nur eines durchblicken: Unkenntnis. Unkenntnis der Technik
und Funktion. Jedoch, das wage ich zu behaupten, würde ein Hersteller so etwas in seine
Werbebotschaften einbauen, dann würde es die Masse der heutigen Käufer sogar hinnehmen.
"Boah toll, weniger Steine, das ist besser". Vielleicht könnte man noch ein wenig Ökologie ins
Spiel bringen ("dank 4 eingesparter Steine pro Uhrwerk sparen wir nun jährlich 0,X kg künstlichen
Saphir, für dessen Herstellung und Bearbeitung X kWh Strom eingespart werden".

Win-Win

[haspe1]

Ich kritisiere nicht das Optische, keinesfalls. Das Uhrmacherische hingegen, das lässt
den interessierten und eventuell bewanderten Kunden bei etlichen Firmen heute aber
im besten Fall mit einem Stirnrunzeln zurück.

Ich bin leider kein Uhrmacher und kann die verschiedenen Werke hauptsächlich nur "optisch" beurteilen, deshalb diese Frage von mir:
Wie kann man denn einem interessierten Laien "das Uhrmacherische" dieses Cal. 32111 "IWC-Manufakturwerk" im Vergleich zum ETA 2892-2, das in der Mark XV schlug, darstellen oder im Vergleich zum eleganten und fragilen Kaliber 889/2 von Jaeger-LeCoultre, das in der Mark XII beheimatet war?

In Bezug auf Qualität/Aufwändigkeit/Robustheit/Besonderheiten/etc.

Würde mich interessieren.

Hannes

[unnnamed]

Am Besten lässt du mir die Zeit, bis ich mal wieder solch ein Kleinod vor mir liegen habe.
Dann genügt eine schöne Bebilderung, als dass du verstehen wirst, dass wir es hier nicht
mit Haute Horlogerie zu tun haben.

Ich stelle den Werken nicht in Abrede zu funktionieren. Aber für die ausgerufenen Preise
und dieses Manufakturgelabere ist es, in meinen Augen, ein Trauerspiel.

[SteveMcQueen]

Aber für die ausgerufenen Preise und dieses Manufakturgelabere ist es, in meinen Augen, ein Trauerspiel.

..deswegen warte ich wohl seit Jahren ohne Erfolg auf die IWC, die mich mal "kickt". Ich hatte auf die Neuauflage der Aquatimer gehofft, aber die war aus meiner Sicht auch ein "Schlag ins Wasser".

[MCG]

Am Besten lässt du mir die Zeit, bis ich mal wieder solch ein Kleinod vor mir liegen habe.
Dann genügt eine schöne Bebilderung, als dass du verstehen wirst, dass wir es hier nicht
mit Haute Horlogerie zu tun haben.

Ich stelle den Werken nicht in Abrede zu funktionieren. Aber für die ausgerufenen Preise
und dieses Manufakturgelabere ist es, in meinen Augen, ein Trauerspiel.

Das müsste dann ja für alle Val Fleurier Werke in diesem Preisrahmen (Einstiegsklasse unter 10'000CHF ) gelten, oder?

[unnnamed]

Ja, genau. Es geht nicht rein um IWC in diesem Zusammenhang.

Aber weißt du was: Es spielt absolut keine Rolle. Denn die Kunden kaufen es. Und wenn manch
namhafte Firma heute ein Miyota in seine Blechbüchsen kippen würde, dann würden sie das
Geraffel wahrscheinlich immernoch an die Frau und den Mann bringen.

NB: Ich habe nichts gegen Miyota. Die Dinger funktionieren.

[archimagirus]

Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, da sassen wir in SH um Kurt Klaus und einem Mitarbeiter der Abteilung 'Grand Complikation' (früher unterm Dach im alten Gebäude untergebracht) der uns erklärte warum er die Philosophie verfolgte die zu kleinem Geld verfügbaren Kaliber von Eta zu 'tunen' und daraus passend für die damalige Kollektionen Komplikationen zu konstruieren.
Das hatte noch was mit Uhrmacherei zu tun und war nahbar, sympathisch und hatte Finesse.

Gerade im Konzern Richemont kann man beobachten wie die controller schleichend das Ruder übernommen haben und ziehen die downgrading Philosophie komplett durch ....Von der Verpackung bis in zum Ambiente in den Boutiquen.
Die Produkte sind für das Geld heute fast nur noch Karikaturen ihrer Vorfahren mit vermeintlicher 'Stangenware' statt 'Manufaktur'
Die 'älteren' können sich bestimmt noch an die Probleme mit dem Kaliber der damals eingeführten Ingenieur 3227 erinnern....welches aufgrund Zeitdruck einfach zu früh auf dem Markt kam (lt Aussage des damaligen Kunstrukteurs)
Heute werden Uhren (wie bei Panerai mit dem ChronoKaliber P.9010 ...wird auch bei Baume und Mercier verwenndet) mit bekannten Mängeln (Zu wenig Gangreserve bzw baut sich diese bei 'normaler' Bewegung gar nicht auf) ausgeliefert und weiter verbaut.

Bekannte waren neulich in Neuchatel in der 'Manufaktur' und bekamen dann vom Technikleiter (angesprochen auf die Probleme) folgende Antwort: "....das Problem sei bekannt.....man muss aber verstehen dass man die Uhr unter 10 k VK halten wollte und da mussten gewisse Kompromisse gemacht werden......man solle diese Uhren einfach morgens über die Krone aufziehen......."

Sonst noch Fragen ?....... schöne Restwoche

[SteveMcQueen]

Gerade im Konzern Richemont kann man beobachten wie die controller schleichend das Ruder übernommen haben und ziehen die downgrading Philosophie komplett durch .... (...) welches aufgrund Zeitdruck einfach zu früh auf dem Markt kam (lt Aussage des damaligen Kunstrukteurs)

Wichtig ist vor allem, dass das Feindbild "profitgeile Controller gegen kluge umsichtige Techniker" ausreichend gepflegt wird. Dein Wissen über Entscheidungsprozesse in arbeitsteiligen (Groß-) Konzernen scheint sich jedenfalls sehr in Grenzen zu halten. Die von Dir (ob zu recht oder zu unrecht weiß ich nicht, ich habe keine Insights in Richemont) bemängelten Entscheidungen werden im Produktmanagement (technisch) und im Vertrieb (kommerziell) getroffen. Nicht im Controlling.

Konkret für IWC siehe https://www.iwc.com/de/de/company/caree ... ments.html - OPERATIONS – PRODUCT MANAGEMENT TECHNICS und SALES– SALES OPERATIONS.

[archimagirus]

Wichtig ist vor allem, dass das Feindbild "profitgeile Controller gegen kluge umsichtige Techniker" ausreichend gepflegt wird. Dein Wissen über Entscheidungsprozesse in Großkonzernen scheint sich jedenfalls sehr in Grenzen zu halten. Die von Dir (ob zu recht oder zu unrecht weiß ich nicht, ich habe keine Insights in Richemont) bemängelten Entscheidungen werden im Produktmanagement getroffen. Nicht im Controlling.

Oh mei..... sorry wollte Deinem Berufsstand nicht auf die Füsse treten .....und ja ich war noch nie Gehaltsempfänger eines Großkonzerns.
Ich bin die meiste Zeit meines Berufsleben 'selbstständig' und da gibt's und gab es immer nur einen Verantwortlichen
Egal wer's entscheidet .....wenn das erlebte und gezeigte das Endergebnis einer langen Entscheidungskette ist .....ist's halt shice.Punkt.

[SteveMcQueen]

Oh mei..... sorry wollte Deinem Berufsstand nicht auf die Füsse treten .....

Darum geht's mir gar nicht. Sondern um pauschales Fingerpointing, das inhaltlich leider auch noch falsch ist. Ich find's nicht gut, wenn unreflektiert auf irgendwelche Gruppen eingeprügelt wird.

Egal wer's entscheidet .....wenn das erlebte und gezeigte das Endergebnis einer langen Entscheidungskette ist .....ist's halt shice.Punkt.

Definitiv.

[archimagirus]

Darum geht's mir gar nicht. Sondern um pauschales Fingerpointing, das inhaltlich leider auch noch falsch ist. Ich find's nicht gut, wenn unreflektiert auf irgendwelche Gruppen eingeprügelt wird.

....dann nehm's halt als Metapher für eine Entwicklung der in dieser Branche seit einiger Zeit zu beobachten ist.
Ersetze Controlling durch 'Management' dann trifft's immer die richtigen

[luminor]

Darum geht's mir gar nicht. Sondern um pauschales Fingerpointing, das inhaltlich leider auch noch falsch ist. Ich find's nicht gut, wenn unreflektiert auf irgendwelche Gruppen eingeprügelt wird.

....dann nehm's halt als Metapher für eine Entwicklung der in dieser Branche seit einiger Zeit zu beobachten ist.
Ersetze Controlling durch 'Management' dann trifft's immer die richtigen

Ich würde Management durch Shareholder ersetzen. Diese dürften die Ersten in der Kausalkette sein!
Für mich der wahre Grund des täglichen Stakehoderelends! Ein kleiner Trost: Am Ende schaden Sie sich unter anderem auch selbst

BTW: Der Controller spart eh nur das ein was er selbst kostet. Wenn überhaupt

[SteveMcQueen]

Ich würde Management durch Shareholder ersetzen. Diese dürften die Ersten in der Kausalkette sein!

Bei börsennotierten Unternehmen mit hohem Streubesitz oder angelsächsisch / aktivistisch geprägter Investorenstruktur trifft das sicherlich zu. Es gibt aber auch viele andere, die dem Quartalsdenken nicht verhaftet sind und langfristig planen. Auch hier sollte man nicht alle über einen Kamm scheren...

[luminor]

Ich würde Management durch Shareholder ersetzen. Diese dürften die Ersten in der Kausalkette sein!

Bei börsennotierten Unternehmen mit hohem Streubesitz oder angelsächsisch / aktivistisch geprägter Investorenstruktur trifft das sicherlich zu. Es gibt aber auch viele andere, die dem Quartalsdenken nicht verhaftet sind und langfristig planen. Auch hier sollte man nicht alle über einen Kamm scheren...

Meine seit 30 Jahre überwiegende Erfahrung ist, dass selbst in KMUs entweder die Gier oder das Geltungsbedürfnis oder beides das wahre Leitmotiv ist. Auch wenn anderes vorgeschoben wird. Aber klar, Ausnahmen gibt es immer.