Vergiss den Versand für 9.-- nicht Thomas!Thomas H. Ernst hat geschrieben: ↑22 Feb 2023, 16:24 ... und für 260,- kann man ja auch nicht meckern.
DER VINTAGE CHRONOGRAPHEN THREAD
Re: DER VINTAGE CHRONOGRAPHEN THREAD
- Thomas H. Ernst
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Re: DER VINTAGE CHRONOGRAPHEN THREAD
ach soo, von Dir hab ich den?! Ja, der Chrono ist immer noch mein kleiner Schatz,
Tempus rerum imperator
Re: DER VINTAGE CHRONOGRAPHEN THREAD
Darf nicht fehlen, der Urgroßvater der vertikalen Kupplung, hier mal als Eindrückerausführung:
Hatte ich heute wieder fresh gemacht. Hauptschwerigkeit an diesen Manufakturuhren ist die
Besonderheit: Die Kupplung bzw. deren Mitnehmer.
So oder ähnlich sieht der Mitnehmer nach +/- 80 Jahren aus. Ja genau, dieses schwarze, bröselige Geknorpel:
Lange Rede, kurzer Sinn, rennt wieder, schaltet, tut, weiter gehts.
Sind ziemlich simple Werke, aber wie man sieht schnurren sie immernoch. Wenn ihr mal eine seht
(gibts teilweise für wirklich wenig Geld, denn meistens funktionieren sie eben nicht mehr richtig!),
dann nur zu. Beißen nicht. Nur werden viele Uhrmacher sagen "ach nein, oh je, geht nicht".
Hatte ich heute wieder fresh gemacht. Hauptschwerigkeit an diesen Manufakturuhren ist die
Besonderheit: Die Kupplung bzw. deren Mitnehmer.
So oder ähnlich sieht der Mitnehmer nach +/- 80 Jahren aus. Ja genau, dieses schwarze, bröselige Geknorpel:
Lange Rede, kurzer Sinn, rennt wieder, schaltet, tut, weiter gehts.
Sind ziemlich simple Werke, aber wie man sieht schnurren sie immernoch. Wenn ihr mal eine seht
(gibts teilweise für wirklich wenig Geld, denn meistens funktionieren sie eben nicht mehr richtig!),
dann nur zu. Beißen nicht. Nur werden viele Uhrmacher sagen "ach nein, oh je, geht nicht".
Gruß Bernd
Re: DER VINTAGE CHRONOGRAPHEN THREAD
Ich mag Deine Einblicke
Aber
"dieses schwarze, bröselige Geknorpel"
ist doch irgendwas aus Materie, sprich Material.
Wie hast du das ersetzt?
Oder ist das Abrieb, Öl, Dreck etc.
Walter
Mein Indischer Schachmeister sagte: Am Ende kommen Bauer und König in die selbe Kiste
Re: DER VINTAGE CHRONOGRAPHEN THREAD
Ich hörte (und las) oft, dass es sich bei dem Gebrösel um Schellack handeln solle.
Aber: Ich glaube es nicht. Denn:
Die Funktion des Ein- und Auskuppelns ist denkbar einfach, auf dem Messingansatz
befinden sich zwei kleine Nasen. Und zwar dort, wo auf dem Bild "Abrieb" ist, eine
Nase sieht man deutlich herausblitzen. Die andere liegt gegenüber.
Es ist dieses Trieb (mit dem Messingansatz), welches permanent vom Uhrwerk angetrieben
wird. Egal ob der Chronograph läuft oder nicht.
Bei gestartetem Chronographen wird das Chronozentrums"rad" (man kann es nicht so nennen,
es ist schließlich nur ein Wellbaum mit Herz und Schaltfinger) nun in Richtung des Messingansatzes
gedrückt, die beiden Nasen haben nun die Aufgabe die Chronographenwelle mitzunehmen,
zu transportieren. Und dazu müssen sie Halt finden.
Schellack halte ich aus diesem Grunde irgendwie nicht für einleuchtend, denn dieser ist nicht
weich. Ich möchte auch nicht mit plastikrädern auf der Straße bremsen.
Was benutze ich also, Gummi!
Meiner Meinung nach handelt es sich bei dem schwarzen alten Bröselklump um ausgehärteten,
auseinanderfallenden "Gummi". Irgendeine ehemals im weitesten Sinne "weiche" Substanz unbekannter
Schorhärte, welche das "Eindringen" der Nasen des Mitnehmers ermöglicht um den Transport zu gestatten.
Der Zahn der Zeit nagt naturgemäß an solchen Werkstoffen.
Und darum ist dieser praktisch immer anzutreffende "Fehler" dieser Uhrwerke auch besser und einfacher
händel- und behebbar, als wohl doch einige Uhrmacher meinen. Und obendrein kostengünstig ohne etwas
verändern zu müssen. Diese Instandsetzung ist so grundsimpel, dass man sie auch gern jährlich wiederholen
könnte wenn der Gummi bockig wird.
Wie imemr helfen die Fragen:
- Was tut es (nicht)?
- Was soll es tun?
- Wie kann es das (wieder) tun?
Für die Kupplung ist weder ein (jahrzehntealtes) Ersatzteil nötig, welches man eh kaum finden wird,
noch muss man sich irgendwas aus dem Hirn bohren und das Rad neu erfinden.
Aber: Ich glaube es nicht. Denn:
Die Funktion des Ein- und Auskuppelns ist denkbar einfach, auf dem Messingansatz
befinden sich zwei kleine Nasen. Und zwar dort, wo auf dem Bild "Abrieb" ist, eine
Nase sieht man deutlich herausblitzen. Die andere liegt gegenüber.
Es ist dieses Trieb (mit dem Messingansatz), welches permanent vom Uhrwerk angetrieben
wird. Egal ob der Chronograph läuft oder nicht.
Bei gestartetem Chronographen wird das Chronozentrums"rad" (man kann es nicht so nennen,
es ist schließlich nur ein Wellbaum mit Herz und Schaltfinger) nun in Richtung des Messingansatzes
gedrückt, die beiden Nasen haben nun die Aufgabe die Chronographenwelle mitzunehmen,
zu transportieren. Und dazu müssen sie Halt finden.
Schellack halte ich aus diesem Grunde irgendwie nicht für einleuchtend, denn dieser ist nicht
weich. Ich möchte auch nicht mit plastikrädern auf der Straße bremsen.
Was benutze ich also, Gummi!
Meiner Meinung nach handelt es sich bei dem schwarzen alten Bröselklump um ausgehärteten,
auseinanderfallenden "Gummi". Irgendeine ehemals im weitesten Sinne "weiche" Substanz unbekannter
Schorhärte, welche das "Eindringen" der Nasen des Mitnehmers ermöglicht um den Transport zu gestatten.
Der Zahn der Zeit nagt naturgemäß an solchen Werkstoffen.
Und darum ist dieser praktisch immer anzutreffende "Fehler" dieser Uhrwerke auch besser und einfacher
händel- und behebbar, als wohl doch einige Uhrmacher meinen. Und obendrein kostengünstig ohne etwas
verändern zu müssen. Diese Instandsetzung ist so grundsimpel, dass man sie auch gern jährlich wiederholen
könnte wenn der Gummi bockig wird.
Wie imemr helfen die Fragen:
- Was tut es (nicht)?
- Was soll es tun?
- Wie kann es das (wieder) tun?
Für die Kupplung ist weder ein (jahrzehntealtes) Ersatzteil nötig, welches man eh kaum finden wird,
noch muss man sich irgendwas aus dem Hirn bohren und das Rad neu erfinden.
Gruß Bernd
Re: DER VINTAGE CHRONOGRAPHEN THREAD
Bewundernswert, wass sich da an Wissen angehäuft hat und noch mehr Dein Willen, es weiterzugeben.
Danke
Brane
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Brane
- Thomas H. Ernst
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Re: DER VINTAGE CHRONOGRAPHEN THREAD
Haste ein Kondom kleingeschnippelt?
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
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Re: DER VINTAGE CHRONOGRAPHEN THREAD
Katzenleder, ich fange immer eine frische Katze (am besten eine schwarze).
Ne, ich nehme einfach Dichtungsringe. Passt, ist easy, funktioniert, 0815 aber was will ich mehr.
Ne, ich nehme einfach Dichtungsringe. Passt, ist easy, funktioniert, 0815 aber was will ich mehr.
Gruß Bernd
- Thomas H. Ernst
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Re: DER VINTAGE CHRONOGRAPHEN THREAD
Und Werkreinigung mir frischgepresstem Katzensaft?
Re: DER VINTAGE CHRONOGRAPHEN THREAD
Danke für diese umfassende Antwort !unnnamed hat geschrieben: ↑30 Mär 2023, 21:51 [Vollzitat vermieden]
Was benutze ich also, Gummi!
Meiner Meinung nach handelt es sich bei dem schwarzen alten Bröselklump um ausgehärteten,
auseinanderfallenden "Gummi".
[...]
Und darum ist dieser praktisch immer anzutreffende "Fehler" dieser Uhrwerke auch besser und einfacher
händel- und behebbar, als wohl doch einige Uhrmacher meinen. Und obendrein kostengünstig ohne etwas
verändern zu müssen. Diese Instandsetzung ist so grundsimpel, dass man sie auch gern jährlich wiederholen könnte wenn der Gummi bockig wird.
Wie imemr helfen die Fragen:
- Was tut es (nicht)?
- Was soll es tun?
- Wie kann es das (wieder) tun?
Für die Kupplung ist weder ein (jahrzehntealtes) Ersatzteil nötig, welches man eh kaum finden wird,
noch muss man sich irgendwas aus dem Hirn bohren und das Rad neu erfinden.
Brane hats perfekt geschrieben:
Walter
Mein Indischer Schachmeister sagte: Am Ende kommen Bauer und König in die selbe Kiste
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Re: DER VINTAGE CHRONOGRAPHEN THREAD
Und wenn's schief geht, wird der Reparateur mit Katzenscheisse erschossen.
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
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Re: DER VINTAGE CHRONOGRAPHEN THREAD
Meine neue Chronomatic von Hamilton
Ein schönes Wochenende wünsche ich
Tempus rerum imperator
Re: DER VINTAGE CHRONOGRAPHEN THREAD
Und so sieht eine 70er Jahre Breguet Type XX aus, nach vielen Jahren des Dornröschenschlafs.
Wahrscheinlich hat das Werk nach dem Einschalen nie mehr einen Uhrmacher gesehen. Muss ich mal bei...
PS: Weiß eigentlich jemand, wieso bei den alten Uhren so häufig der Sekundenzählzeiger nach rechts
versetzt sitzt? Hatte der verantwortliche Schlosser bei Breguet seinerzeit einen Parallaxenfehler? Es
ist mir aufgefallen, dass besagter Zeiger auffallend oft so wie auf der gezeigten nicht auf "0" steht.
Wahrscheinlich hat das Werk nach dem Einschalen nie mehr einen Uhrmacher gesehen. Muss ich mal bei...
PS: Weiß eigentlich jemand, wieso bei den alten Uhren so häufig der Sekundenzählzeiger nach rechts
versetzt sitzt? Hatte der verantwortliche Schlosser bei Breguet seinerzeit einen Parallaxenfehler? Es
ist mir aufgefallen, dass besagter Zeiger auffallend oft so wie auf der gezeigten nicht auf "0" steht.
Gruß Bernd